Kanna
- Legales Genussmittel
- Medizinischer Nutzen
- Vielseitige Konsummöglichkeiten
- Geringes Gefahrenpotenzial
- Macht nicht abhängig
- Kanna-Produkte werden aus der in Südafrika heimischen Kanna-Pflanze hergestellt. Das Herstellungsverfahren beinhaltet die Zerkleinerung, Fermentierung, Trocknung und gegebenenfalls Pulverisierung der kompletten Pflanze.
- Kanna führt zu einer Steigerung des Serotonin-Spiegels im Gewebe. Dadurch erzeugt es eine positive Stimmungslage und befreit den Konsumenten von negativen Gefühlen. Darüber hinaus wirkt es schmerzlindernd und hilft bei der Bewältigung von Sucht- und Zwangserkrankungen.
- Je nachdem, in welcher Form und in welcher Menge Kanna konsumiert wird, kann die Wirkung sehr unterschiedlich ausfallen. Der Konsument sollte sich im Voraus darüber informieren.
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Was ist Kanna?
Kanna (auch: Channa, Kaugoed) mit dem wissenschaftlichen Namen Sceletium tortuosum ist eine Pflanzenart, die der Gattung Sceletium, der Familie Aizoaceae (Mittagsblumengewächse, Eisenkraut) und der Ordnung Caryophyllales (Nelkenartige) angehört.
Achtung Verwechslungsgefahr: Unabhängig von Kanna als Pflanzenart gibt es eine gleichnamige Pflanzengattung. Die Gattung Canna heisst auf Deutsch „Blumenrohr“. Ihr gehört unter anderem die Pflanzenart Canna indica (Indisches Blumenrohr) an. Diese Pflanzen gehören zu den Ingwerartigen und haben mit der hier beschriebenen Kanna-Pflanze als Nelkenartige nichts zu tun.
Die Pflanze wächst nahezu schliesslich im Süden Afrikas. Dort kommt sie vor allem in einer Region in der Provinz Westkap vor, die tatsächlich Kannaland genannt wird. Die hohen Ansprüche der Pflanze an das Bodenmilieu und die klimatischen Verhältnisse haben ihre Ansiedlung in anderen Regionen der Erde bisher verhindert. Der Anbau in Gewächshäusern oder Privathaushalten ist hingegen relativ problemlos möglich.
Kanna wächst bis zu 30 cm hoch, zeigt jedoch als Rankengewächs eher eine waagrechte Wuchsrichtung am Boden entlang.
Die Pflanze besteht aus einer kräftigen Wurzel, einem glatten, fleischigen Stängel und kräftig ausgeprägten Ästen, aus denen robuste, eckige, fleischige Blätter wachsen. Die Blüten mit einem Durchmesser von 2-3 cm sind weiss, blassgelb oder blassrosafarben. Die Kapselfrüchte der Pflanze sind 1-1,5 cm lang und gekammert. In den 4-5 Kammern befinden sich nierenförmige, dunkelbraune Samen.
Grundsätzlich eignen sich alle Teile der Pflanze für den Konsum. Der Wirkstoffgehalt wird meist mit 1-1,5 % angegeben; teilweise auch mit lediglich 0,3 % für die Blätter und 0,86 % für den Stängel und die Wurzel. Die maximal festgestellte Alkaloid-Konzentration lag bei 2 % und wurde von Gericke und Viljoen (2008) nachgewiesen.
Die geringe Übereinstimmung der Angaben ist höchstwahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass der tatsächliche Wirkstoffgehalt von vielen Faktoren beeinflusst wird und daher bei jeder Kanna-Ernte unterschiedlich ausfallen kann. Die Jahreszeit, das Klima, die Wachstumsbedingungen, die geographische Lage und das Alter der Pflanze beeinflussen den Gesamtwirkstoffgehalt auf unterschiedlicher Weise und seine Verteilung innerhalb der Pflanze aus.
Untersuchungen hierzu erfolgten unter anderem durch Roscher et al (2012), die verschiedene Kanna-Proben hinsichtlich ihrer Wirkstoffe miteinander verglichen.
Darreichungsformen von Kanna
Um Kanna zuzubereiten, werden die Pflanzenteile zerquetscht (gerieben) und zunächst für zwei bis drei Tage fermentiert. Anschliessend wird das Fermentierungsgefäss kurz geöffnet, die Masse umgerührt und das Gefäss erneut verschlossen. Nach insgesamt acht Tagen ist der Fermentationsprozess abgeschlossen und das Pflanzenmaterial wird sorgfältig getrocknet. Im Anschluss erfolgt gegebenenfalls eine weitere Zerkleinerung, bei der das die Kanna-Pflanze zu Pulver zermahlen wird. Ausserdem ist eine weitere Verarbeitung zu Tinkturen, Kapseln, Tabletten oder Extrakten möglich.
Die Fermentierung und Trocknung ist zwingend notwendig, da frische Pflanzenteile einen hohen Gehalt an giftiger Oxalsäure aufweisen.
Kanna-Produkte können auf verschiedene Weise zubereitet und konsumiert werden. Dafür kommen infrage:
- Schniefen
- Rauchen
- Kauen
- Trinken
- Kapseln schlucken
- Im Mund zergehen lassen
- Verdampfen
Schniefen
Bei der Insufflation, also dem Schniefen von Kanna, ist die Wirkung besonders euphorisierend. Sie tritt innerhalb von Minuten ein und beginnt nach weiteren 20 bis 60 Minuten relativ zügig nachzulassen. Um unangenehmen Nebenwirkungen in der Nase bestmöglich vorzubeugen, benötigst du ein ausgesprochen fein zermahlenes Pulver, zum Beispiel Kanna UC Extrakt.
Rauchen
Um Kanna zu rauchen, benötigst du es als zermahlenes oder geschrotetes Pulver. Beim Rauchen ist eine sofortige Wirkung möglich. Diese hält für 30 bis 60 Minuten an, ehe sie langsam wieder abflaut. Das Rauchen von Kanna wirkt vor allem beruhigend und stimmungsaufhellend.
Kauen
Um Kanna traditionell zu konsumieren, werden die fermentierten und getrockneten Pflanzenteile langsam und sorgfältig gekaut. Dadurch treten die Wirkstoffe in den Speichel über und gelangen durch das Abschlucken des Speichels schliesslich in den Organismus. Die Blätter selbst werden nicht gegessen.
Die schmerz- und appetithemmende Wirkung macht sich beim Konsum durch Kauen besonders bemerkbar. Sie tritt nach ungefähr 30 Minuten ein und hält für bis zu zwei Stunden an.
Trinken
Das Trinken von Kanna als Tee-Gebräu ist die beste Konsummethode, um Schmerzen zu lindern. Die beruhigende Wirkung überwiegt gegenüber der euphorisierenden. Die Effekte setzen nach 30 bis 90 Minuten ein und bleiben für maximal fünf Stunden bestehen, ehe sie allmählich abklingen.
Die beliebteste Art, Kanna zu trinken, ist die Zubereitung eines Tees. Dafür benötigst du grobes Pflanzenmaterial (zum Beispiel ET2 Extrakt). Die genaue Anleitung dafür findest du weiter unten („“Kanna-Tee zubereiten““). Kanna-Tee ist am wirksamsten, wenn du ihn auf nüchternen Magen trinkst.
Mittlerweile ist Kanna ausserdem in Form von Tinkturen und Honig erhältlich, der prinzipiell jedem (heissen) Getränk hinzugefügt werden kann.
Kapseln schlucken
Die Wirkung äussert sich hier ähnlich wie beim Trinken. Sie setzt nach frühestens 30 Minuten ein, hält im Anschluss zwei bis vier Stunden an und ist in erster Linie beruhigend sowie schmerzlindernd.
Die Kapseln kannst du fertig erwerben oder mit einem speziellen Gerät selber herstellen.
Im Mund zergehen lassen
Kanna in Pulver- sowie in Tablettenform kann unter der Zunge platziert werden, bis es sich komplett aufgelöst hat. Die Wirkstoffe werden dabei von den Mundschleimhauten aufgenommen und diffundieren direkt ins Blut. Dadurch ist ein Wirkungseintritt innerhalb von Minuten möglich.
Verdampfen
Gröberes Kanna-Extrakt (oft Kanna UB40 Extrakt) sowie Kanna Liquid eignen sich zum Verdampfen im Vaporizer. Dazu wird eine Temperatur von 180-190° C benötigt. Durch das Verdampfen erzielst du einen Wirkungseintritt binnen weniger Minuten. Die Effekte halten allerdings nicht so lange an wie beim oralen Konsum.
Kanna richtig dosieren und einnehmen
Die empfohlene Dosierung von Kanna ist davon abhängig, welche Wirkung erzielt werden soll und in welcher Form der Konsum erfolgt. Beispielsweise genügen zur Linderung von Nervosität, Unruhe und negativen Stimmungslagen relativ geringe Dosen. Um effektiv gegen Ängste vorzugehen, kann hingegen eine vielfach grössere Menge erforderlich sein.
- Schniefen: Um Kanna zu schniefen, genügen zu Anfang 25 bis 50 mg. Die Maximaldosis wird mit 250-500 mg angegeben.
- Rauchen: Die Einsteigerdosis liegt bei 50 bis 100 mg. Sie kann auf bis zu 400 bis 500 mg gesteigert werden.
- Kauen: Beginne mit einer Dosis zwischen 50 und 200 mg. Die maximale Dosis liegt je nach individuellem Konsumenten zwischen 600 und 1.000 mg.
- Trinken: Verwende zu Beginn 200 bis 400 mg, um eine Tasse Tee zuzubereiten. Bei Bedarf kannst du die Dosis auf bis zu 1.000 oder sogar 2.000 mg steigern.
- Im Mund zergehen lassen: Obwohl die Wirkstoffe hierbei anders om Körper aufgenommen werden als beim Kauen, sind die Dosierungsangaben von 50 mg bis maximal 1.000 mg identisch.
- Verdampfen: Die Einsteigerdosis liegt bei 25 mg pro Anwendung, die maximale Dosis bei 40 bis 60 mg.
Wie oft darf man Kanna einnehmen? Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten, da bei korrekter Anwendung grundsätzlich keine Gefahr körperlicher Schäden besteht und auch keine Abhängigkeit zu befürchten ist. Allerdings kann insbesondere der orale Konsum auf Dauer den Magen belasten, während anderweitige Einnahmeformen merklich in die Psyche eingreifen. Daher wird nach dem Konsum von einer grösseren Menge Kanna eine Pause von etwa einer Woche empfohlen, ehe es das nächste Mal konsumiert wird.
Wirkung von Kanna
Welche Auswirkungen machen sich nach dem Konsum bemerkbar?
Kleine Dosen Kanna wirken vor allem entspannend und enthemmend, ähnlich Alkohol: Empfindungen wie Stress, Sorgen, Ängste, Zweifel, Pessimismus, Hemmungen, Scham, Schüchternheit und Unzufriedenheit werden abgeschwächt. Der Konsument fühlt sich innerlich ausgeglichen, zufrieden, selbstbewusst und zuversichtlich.
Sehr hohe Dosen können mit einer „“traumartigen““, sedierenden Wirkung verbunden sein. Durch eine orale Einnahme werden zuvor möglicherweise empfundene Schmerzen oder Hungergefühle merklich gedämpft. Teilweise werden sexuelle Erregung, eine gesteigerte Konzentrationsfähigkeit und eine Sensibilisierung der Sinnesorgane, vor allem der Haut, beschrieben.
Kanna besitzt keine halluzinogene Wirkung, kann aber leichte Visionen auslösen. Einige Nutzer stellen eine intensivierte Sinneswahrnehmung fest; beispielsweise können Farben weicher, aber auch akzentuierter erscheinen, Musik wird mitunter detaillierter wahrgenommen und Menschen, Gegenstände und die Umgebung werden gelegentlich als „“schöner““ empfunden.
Ferner schwächt Kanna das Bedürfnis nach Nikotin ab und hemmt generell Sucht- und Zwangsverhalten.
Abhängig von der Art der Einnahme überwiegen unterschiedliche Effekte. Beim Schnupfen steht allgemein die euphorisierende Wirkung im Vordergrund, beim Rauchen die sedierende, nach oraler Einnahme die schmerzlindernde.
Die Effekte halten je nach Darreichungsform für 20 Minuten bis fünf Stunden an.
Welche Wirkstoffe sind in Kanna enthalten?
Die Wirkung von Kanna basiert auf den Inhaltsstoffen Mesembrin, Mesembrenon, Mesembrenol, Tortuosamin und Mesembrinin. Bei diesen Wirkstoffen handelt es sich um sogenannte Alkaloide, welche allgemein einen schmerzlindernden und kreislaufstimulierenden Effekt besitzen. Mesembrin werden darüber hinaus sedative Eigenschaften nachgesagt.
Mesembrin und Mesembrenon gehören zu den sogenannten Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SRI), genauer gesagt zu den selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI). Diese verhindern die Rückresorption von Serotonin, einem körpereigenen Botenstoff (siehe unten), in die Zellen. Dadurch erhöhen sie seine Konzentration im Blut.
Bei der Herstellung von Kanna-Extrakten werden die Alkaloide gezielt aus dem Pflanzenmaterial gezogen, wodurch ein hochpotentes Produkt entsteht. Für die Extraktion wird Ethanol verwendet. Bei dieser Vorgehensweise ist es auch möglich, gezielt nur bestimmte Alkaloide zu gewinnen. Extrakte, die vorrangig oder ausschliesslich Mesembrin enthalten, sind beispielsweise in erster Linie stimmungsaufhellend.
Die Kompatibilität der einzelnen Wirkstoffe mit den verschiedenen Rezeptoren des Körpers wurde unter anderem durch Harvey et al (2011) nachgewiesen. Dabei wurden sowohl die Effekte der einzelnen Alkaloide als auch von Mesembrin, Mesembrenon und Mesembrenol in Kombination getestet.
Die Wirksamkeit von Kanna wurde mittlerweile in vielen Untersuchen bestätigt. Dazu gehören unter anderem die Studien von Alan L. Harvey et al. (2011), David Terburg (2013) und Nigel Gericke et al. (2014).
Was ist Serotonin und wie wirkt es im Körper?
Um zu verstehen, wie Serotonin im Körper wirkt und wodurch diese Wirkungsweise beeinflusst wird, ist ein wenig physiologisches Hintergrundwissen erforderlich.
Serotonin ist ein Hormon, das in verschiedenen Geweben des Körpers vorkommt: Im Herz-Kreislauf-System, im Blut, im Darm- sowie im Zentralnervensystem. In letzterem wirkt es als Neurotransmitter. Das bedeutet, es ermöglicht die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen oder auch von einer Nerven- auf eine Muskel- oder Drüsenzelle. Dadurch fördert es unter anderem eine ausgeglichene, positive Stimmungslage und die Konzentration, wirkt schmerz- und appetithemmend.
Wie genau funktioniert die Reizweiterleitung mit Hilfe von Serotonin? Das Zauberwort lautet: Synaptischer Spalt. Dieser bezeichnet den Zwischenraum am Übergang von einer Nervenzelle zur nächsten Zelle. Der komplette Übergangsbereich wird als Synapse bezeichnet. Verschiedene Substanzen können entweder an der präsynaptischen Membran (also der Membran, die das „“Ende““ der ersten Zelle bildet und sich somit vor dem synaptischen Spalt befindet) oder an der postsynaptischen Membran (also dem „“Beginn““ der zweiten Zelle, die sich hinter dem synaptischen Spalt befindet) ansetzen und die Reizweiterleitung entweder unterstützen oder blockieren.
Dementsprechend sind verschiedene Auswirkungen auf das Nervensystem und die Psyche möglich.
Serotonin wird in der Präsynapse, also dem Ende der ersten Nervenzelle, gespeichert. Erreicht nun ein Signal die Synapse, wird eine biochemische Reaktion in Gang gesetzt. Dadurch schüttet die Präsynapse das gespeicherte Serotonin in den synaptischen Spalt aus, wodurch es in Kontakt mit der postsynaptischen Membran kommt und dort Impulse setzt. Auf diese Weise wird das Signal von der verknüpften Zelle empfangen und wiederum weitergeleitet.
Um eine ungehemmte Reizweiterleitung, eine sogenannte Dauererregung, zu vermeiden, müssen die Neurotransmitter nach der Signalübertragung wieder aus dem synaptischen Spalt entfernt werden. Dies erfolgt durch ein spezielles Molekül, den sogenannten 5-HT Transporter. Er sorgt dafür, dass das Serotonin von der Präsynapse (also der ersten Zelle) rückresorbiert wird. Zurück in der Synapse wird das Serotonin teilweise erneut in Speichervesikel verpackt, um auf seinen nächsten Einsatz zu warten. Überschüssiges Serotonin hingegen wird durch die oben genannte körpereigene MAO abgebaut und somit deaktiviert.
Weite Wirkmechanismen
Die Wirkung von Kanna ist jedoch nicht allein auf die Hemmung des 5-HT Transporters, also des Serotonin-Transporters, zurückzuführen. Obwohl dies die „“Hauptaufgabe““ des Mesembrins darstellt, spielt auch die Hemmung eines weiteren Enzyms eine Rolle: Nämlich der Phosphodiesterase-4 (PDE4A und PDE4B). Deren Blockade hat antidepressive, antientzündliche und antipsychotische Effekte und wirkt sich positiv auf die Gedächtnisleistung aus.
Mesembrin und Mesembrenol wirken auf den 5-HT-Transporter stärker als auf die PDE4; beim Mesembrenon verhält es sich umgekehrt (Harvey et al (2011)).
Diese Erkenntnisse erklären, weshalb einer der Wirkstoffe alleine auch in einer hohen Dosis nie so gut wirken kann wie zwei oder alle drei in Kombination miteinander: Nur in letzterem Fall werden sowohl der 5-HT-Transporter als auch die PDE4 effektiv gehemmt.
Was geschieht bei einem Serotoninmangel?
Ein Mangel an Serotonin führt zu einer Beeinträchtigung der Reizweiterleitung im Nervensystem. Dies kann verschiedene Folgen haben: Depressive Verstimmungen, Ängste, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen und ein gesteigerter Appetit sind einige typische Beispiele. Eine gezielte Erhöhung der Serotonin-Konzentration im Gewebe wirkt demzufolge stimmungsaufhellend, entspannend, beruhigend und appetithemmend sowie schmerzlindernd.
Medikamente, die die Serotonin-Konzentration steigern, hemmen entweder ihre Rückresorption aus dem synaptischen Spalt oder ihren Abbau.
In beiden Fällen wird allerdings kein neues Serotonin produziert, sondern das bereits vorhandene in seiner Wirkungsweise verstärkt. Daher ist es möglich, dass die entsprechenden Medikamente nicht sofort zu einer spürbaren Stimmungsaufhellung führen, wenn der Konsument sich aktuell in einer sehr negativen Stimmungslage befindet.
In diesem Fall ist seine Serotoninkonzentration so gering, dass auch rezeptpflichtige Antidepressiva längerfristig konsumiert werden müssen, um die Stimmung zu verbessern: Der Serotoninspiegel wird dann allmählich erhöht, indem der Körper Serotonin nachproduziert, während gleichzeitig der Abbau oder die Rückresorption des bereits vorhandenen verhindert werden.
Was ist ein Serotoninsyndrom?
Das Serotoninsyndrom bezeichnet eine potenziell lebensbedrohliche Überdosis an Serotonin. Es kann nicht nur durch die Überdosierung einzelner SSRI entstehen, sondern auch durch die Kombination mehrerer SRI miteinander oder aufgrund von Wechselwirkungen zwischen SRI und MAO-Hemmern (siehe unten, „“Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten““). Durch den permanenten „“Beschuss““ des Nervensystems mit Reizen können verschiedene Symptome auftreten:
- Pupillenerweiterung
- Kopfschmerzen
- Schwitzen
- Herzrasen
- Blutdruckanstieg
- Übelkeit, Erbrechen
- Durchfall
- Unruhe
- Halluzinationen
- Bewusstseinstrübungen
- Koordinationsstörungen
- Muskelzucken
- Zittern
- Gesteigerte Reflexe
- Krämpfe
Beim Verdacht auf ein Serotoninsyndrom muss daher umgehend der Notruf alarmiert werden.
Anwendung & Einsatzbereiche von Kanna
Freiverkäufliches Kanna dient vor allem als Genussmittel. Davon abzugrenzen sind rezeptpflichtige Arzneimittel, die die Wirkstoffe von Kanna (Zembrin®) enthalten. So wurde im Jahre 2012 das erste zembrinhaltige Antidepressivum auf den Markt gebracht. Zembrinhaltige Medikamente können weiterhin gegen Nervosität und Angstzustände verschrieben werden oder einer verbesserten Gehirnleistung dienen.
Genussmittel
Als legale psychoaktive Substanz ist Kanna ein beliebtes Genussmittel. Du kannst es alleine zu Hause oder zusammen mit Freunden konsumieren. Je nach Art der Einnahme ist entweder eine aufputschende oder entspannende Wirkung zu erwarten, was eine vielseitige Anwendung ermöglicht.
Häufig wird Kanna gezielt mit anderen Rauschmitteln wie Alkohol, Blauem Lotus oder Kratom kombiniert, um eine (gegenseitige) Wirkungsverstärkung zu erzielen.
Aphrodisiakum
Besonders in Kombination mit Alkohol wird Kanna von vielen Konsumenten als ein herausragendes Aphrodisiakum beschrieben: Es steigert die Libido, intensiviert die Sinneswahrnehmungen und verstärkt den Orgasmus. Auf einigen Internetseiten findest du Rezepte zur Zubereitung eines Liebestrunks, die das zweiwöchige Einlegen konsumfertigen Kannas in Vodka oder Rum empfehlen.
Antidepressivum
Als natürlicher SRI kann Kanna eine Alternative zu herkömmlichen Antidepressiva darstellen. Allerdings sind Depressionen immer als eine ernstzunehmende Krankheit zu betrachten, die in ärztliche Behandlung gehört. Auch, wenn es verlockend klingt: Vermeide Therapieversuche auf eigene Faust. Sollte es dir psychisch oder seelisch schlechtgehen, hole dir unbedingt den Rat eines Arztes, Psychologen oder Psychotherapeuten ein. Nur auf diese Weise ist eine erfolgsversprechende Therapie deines individuellen Problems möglich.
Hinzu kommt, dass SRI nur gut wirken können, wenn sich bereits ausreichend Serotonin in deinem Gewebe befindet. Daher ist es wenig zielführend, mit der Einnahme eines SRI zu beginnen, wenn du dich momentan in einer negativen Stimmungslage befindest. Der Zeitpunkt, die Menge und die Art der Einnahme müssen von einem Experten individuell festgelegt werden.
Beruhigungsmittel
Kanna ist für viele Menschen, die unter Stress stehen oder unter Ängsten leiden, eine grosse Hilfe. Dank seiner beruhigenden, entspannenden und stimmungsaufhellenden Wirkung kann der Konsument zu seiner inneren Ruhe und Ausgeglichenheit zurückfinden.
Wer unter sozialen Ängsten oder Prüfungsangst leidet, kann Kanna gezielt vor unangenehmen Situationen konsumieren, um die Ruhe zu bewahren.
Stress und Ängste hindern uns daran, eine Situation souverän zu bewältigen. Dies führt dazu, dass wir sie in negativer Erinnerung zurückbehalten und noch mehr Stress oder Angst empfinden, wenn das nächste Mal eine vergleichbare Situation bevorsteht.
Die vorsorgliche Einnahme von Kanna kann dir dabei helfen, einen solchen Teufelskreis zu durchbrechen: Es versetzt dich in eine entspannte Stimmungslage, dank der du die Situation mit Ruhe und Besonnenheit meistern kannst. Dadurch wird ein positives Erlebnis geschaffen, und du bist beim nächsten Mal von vornherein entspannter.
Suchtbekämpfung
Raucher nutzen Kanna gerne, damit ihnen der Entzug gelingt: Denn Kanna mindert das Bedürfnis nach Nikotin. Auch die Behandlung anderweitiger Sucht- und Zwangserkrankungen kann durch den Konsum von Kanna effektiv unterstützt werden. Hier gilt ebenso wie im Falle von Depressionen: Psychische Erkrankungen gehören immer in die Hände eines Fachmanns. Vermeide daher eigenhändige Therapieversuche und wende dich vertrauensvoll an einen Arzt, Psychologen oder Therapeuten.
Risiken und Nebenwirkungen
Mögliche Nebenwirkungen
Nebenwirkungen treten insbesondere bei (zu) hohen Dosierungen auf. Dazu gehören erweiterte Pupillen, Orientierungslosigkeit, Gleichgewichtsstörungen und Kopfschmerzen; insbesondere, wenn zeitgleich Alkohol konsumiert wird.
Eine drastische Überdosierung von Kanna kann zum Serotoninsyndrom führen (siehe oben).
Beim Schniefen des Rauschmittels kommt es regelmässig zu Nebenwirkungen im Bereich der Nase. Dazu gehören Schnupfen, Schleimhautreizungen und Nasenbluten. Dies ist insbesondere bei Pulver der Fall, das nicht fein genug zermahlen wurde.
Der orale Konsum, egal in welcher Form, führt bei einigen Personen zu Magenschmerzen und Übelkeit. Besonders nach der Einnahme ungewohnt hoher Dosen oder bei längerfristigem, regelmässigem Konsum sind derartige Nebenwirkungen keine Seltenheit. In diesem Fall stellen Extrakte eine gute Alternative zum gewöhnlichen Pulver dar, da sie deutlich geringere Mengen des schwer verdaulichen Pflanzenmaterials enthalten.
Bei Psychose-Patienten kann Kanna zu einem Wiederauftreten oder einer Verschlechterung der Symptome führen. Auch können latente Psychosen durch den Konsum von Kanna erstmalig ausbrechen.
Bei der gleichzeitigen Einnahme von Cannabis wird dessen Wirkung durch Kanna potenziert. Wird Kanna zusammen mit Kratom oder Blauem Lotus konsumiert, kommt es zu einer gegenseitigen Wirkungsverstärkung, weswegen man beide Substanzen entsprechend geringer dosieren kann und sollte.
Macht Kanna süchtig/abhängig?
Es sind keine Fälle bekannt, in denen Kanna zu einer Sucht oder zu Entzugserscheinungen geführt hätte. Allerdings kann der Körper bei langfristiger Einnahme eine Toleranz gegenüber den Wirkstoffen entwickeln; das heisst, um weiterhin dieselbe Wirkung hervorzurufen, muss die eingenommene Dosis erhöht werden.
In einer Studie von Haylene Nell et al. (2013) nahmen freiwillige Probanden über einen Zeitraum von 3 Monaten täglich zwischen 8 mg and 25 mg Kanna ein. Weder währenddessen noch im Anschluss konnten unerwünschte Nebenwirkungen oder Veränderungen im Blut festgestellt werden.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Wechselwirkungen sind insbesondere mit Medikamenten bekannt, die ebenfalls die Serotonin-Konzentration im Gewebe steigern. Dazu gehören sowohl Medikamente, die ebenso wie Kanna als SRI fungieren, als auch sogenannte MAO-A-Hemmer. Bei letzteren handelt es sich um Wirkstoffe, die das körpereigene Enzym Monoaminooxidase blockieren. Dieses Enzym dient dem Abbau von Serotonin (sowie Noradrenalin und Dopamin). Sowohl SRI als auch MAO-Hemmer sind in vielen Antidepressiva enthalten, um die Konzentration der genannten Hormone im Gewebe zu erhöhen.
Wird nun gleichzeitig die MAO blockiert und die Wiederaufnahme des Serotonins verhindert, reichert sich dieses im Gewebe an. Die Serotonin-Konzentration kann in diesem Fall gefährliche Ausmasse annehmen und das sogenannte Serotoninsyndrom verursachen (siehe oben).
Solltest du in der Vergangenheit einen sogenannten irreversiblen MAO-Hemmer eingenommen haben, muss dieser seit mindestens zwei, besser drei Wochen abgesetzt sein, ehe du Kanna konsumierst. Es versteht sich von selber, dass das Absetzen eines Medikamentes nur nach ärztlicher Rücksprache erfolgen darf.
Ist Kanna legal? Gilt Kanna als Droge?
Die Inhaltsstoffe von Kanna unterliegen nicht dem Betäubungsmittelgesetz. Der Anbau, Verkauf und Konsum von Kanna ist daher legal.
Demgegenüber stehen Arzneimittel, die Kanna enthalten. Diese sind rezeptpflichtig.
Von Kanna abzugrenzen sind Drogen mit der irreführenden Bezeichnung „“Legal Highs““. Dabei handelt es sich um psychoaktive Substanzen, die als Genussmittel verboten sind und daher offiziell als Badesalz, Raumerfrischer, Kräutermischung, Reinigungs- oder Düngemittel verkauft werden. Unter dieser Tarnung gelangen sie immer wieder in den Handel.
Kanna bedarf einer solchen Betitelung oder Tarnung nicht, da es als Konsummittel legal verkauft werden darf.
Kanna anbauen
Um Kanna anzubauen, benötigst du zunächst einige Kanna-Samen guter Qualität. Diese sind in einschlägigen Online-Shops erhältlich. Wenn du bereits eine Kanna-Pflanze besitzt, deren Samen du selber erntest, solltest du diese unmittelbar wieder aussähen.
Fülle einen Topf mit lockerer Kaktus- oder Fettpflanzenerde, verteile die Kanna-Samen darüber und drücke sie vorsichtig fest.
Das Pflanzgefäss sollte an einem hellen Ort aufgestellt werden. Die Temperatur beträgt vorzugsweise nachts 14-16° C und tagsüber 24° C. Dieser Temperaturunterschied schafft ideale Verhältnisse für eine erfolgreiche Keimung. Unter 14° C sollte die Temperatur grundsätzlich nicht sinken. Frost ist für die Pflanze tödlich.
Nach zwei bis acht Wochen sollten die ersten Triebe zu sehen sein. Sobald die Pflanze ein wenig gewachsen ist, solltest du sie an einen sonnigen Platz umquartieren.
Damit deine Kanna-Pflanzen gut gedeihen, ist es wichtig, dass du die Erde jederzeit feucht hältst. Durchnässen solltest du sie allerdings nicht; ansonsten besteht das Risiko, dass die Wurzeln zu faulen beginnen. Bilden die Blätter Falten, ist dies ein Anzeichen dafür, dass die Pflanze mehr Wasser benötigt. Denke jedoch immer daran, dass Kanna aus den trockenen und halbtrockenen Gebieten Südafrikas stammt und grössere Mengen Wasser weder benötigt noch verträgt.
Eine Düngung ist nicht zwingend notwendig, kann aber von Zeit zu Zeit durchgeführt werden, um das Wachstum zu beschleunigen.
Kanna für den Konsum herstellen
Sobald die Pflanze hochgewachsen ist, kannst du sie ernten und mit der Fermentierung beginnen.
Am besten verwendest du immer die komplette Pflanze, da der Stamm und die Wurzeln allgemein den höchsten Mesembrin-Gehalt aufweisen. Zerreibe oder zerkleinere die Pflanze sorgfältig. Dies ist wichtig, um die Zellwände aufzubrechen und die enzymatischen Reaktionen in Gang zu setzen. Lass die Masse in einem sterilen, gut versiegelten Gefäss ruhen, damit der Fermentationsprozess beginnen kann. Ideal ist die Aufbewahrung in der Sonne, um das „“Schwitzen““ des Materials und somit seine Fermentierung zu fördern.
Indem du einen durchsichtigen Behälter verwendest, kannst du den Fortschritt am besten überprüfen. Gute und einfache Möglichkeiten sind transparente Plastikbeutel oder Konservengläser.
Am zweiten oder dritten Tag solltest du das Gefäss öffnen und das Pflanzenmaterial gründlich umrühren. Anschliessend muss es direkt wieder verschlossen werden.
Insgesamt benötigt der Fermentationsprozess bis zu acht Tage. Während dieser Zeitspanne ändert sich die Farbe des Kannas von ihrem natürlichen Dunkelgrün in ein helleres Braun.
Sobald die Fermentierung abgeschlossen ist, entfernst du das Kanna aus seinem Behältnis und breitest es an einem geeigneten Platz grosszügig aus, damit es schnellstmöglich trocknet. Bei einem zu langsamen Trocknungsvorgang, beispielsweise durch eine zu dichte Schichtung, eine hohe Luftfeuchtigkeit oder eine zu kalte Umgebung, entstehen sehr schnell Schimmel- oder Fäulnisprozesse. Daher benötigst du für die Trocknung einen möglichst warmen, trockenen Ort. Ideal ist die Trocknung im direkten Sonnenlicht oder bei 80-100° C im Ofen.
Sobald das Kanna raschelt und krümelt, wenn du es in die Hand nimmst, ist es komplett durchgetrocknet und bereit für den Konsum. Du kannst es nun zu einem Tee zubereiten, rauchen oder kauen. Wenn du es stattdessen schnupfen möchtest, musst du es zunächst zu einem feinen Pulver zermahlen, beispielsweise mit einem Mörser oder einer (Kaffee-)Mühle.
Aus 100 Gramm frischen Kanna-Materials gewinnst du durchschnittlich 4 g konsumfertige Substanz.
Kanna-Tee zubereiten
Zutaten:
- Kanna-Substanz
- Heisses Wasser
- Zitronensaft
- Süßungsmittel
Die Zubereitung eines Kanna-Tees ist kaum aufwendiger als die von anderweitigen Tees. Neben Kanna und heissem Wasser benötigst du Zitronensaft und je nach Geschmack ein beliebiges Süssungsmittel. Zum Filtern kannst du gewöhnliches Kaffeefilterpapier oder ein besonders feines Sieb verwenden.
Wichtig ist, dass du das Wasser zwar erhitzt, aber nicht zum Kochen bringst. In kochendem Wasser werden die im Kanna enthaltenen Alkaloide zerstört und somit unwirksam. Sollte das Wasser doch den Siedepunkt erreichen, lass es einige Minuten abkühlen, ehe du fortfährst.
In das heisse Wasser gibst du nun etwas Zitronensaft. Dieser hat zum Ziel, die Löslichkeit des Kannas im Wasser zu verbessern, sodass es sich optimal darin verteilen kann.
Nach dem Zitronensaft rührst du die gewünschte Menge Kanna in das heisse Wasser. Lasse den Tee für etwa 15 Minuten ziehen. Da er seine hohe Temperatur während der gesamten Zeitspanne beibehalten sollte, empfiehlt es sich, den Topf auf der noch heissen Herdplatte stehen zu lassen oder nach einer gewissen Zeit ein wenig heisses Wasser hinzuzugiessen.
Sobald die 15 Minuten vorbei sind, giesst du das Gebräu durch deinen Filter. Nun kannst du den Tee nach Belieben süssen und geniessen.
Kanna kaufen
Die fermentierten, getrockneten und zerkleinerten Pflanzenteile von Kanna sind als Pulver, Tee, Tinktur, Kapseln, Tabletten oder Extrakt erhältlich. Kräuterläden und Online-Shops bieten Kanna in verschiedenen Darreichungsformen und Dosierungen an. Beim Kauf im Internet solltest du darauf achten, einen bekannten, seriösen Shop auszuwählen. Erkundige dich in einschlägigen Foren, schau dir die Bewertungen des jeweiligen Shops an und lies dir verschiedene Erfahrungsberichte durch, ehe du ein Produkt kaufst. Anderenfalls riskierst du den Erwerb minderwertiger oder komplett unwirksamer Ware.
Geschichte und Herkunft von Kanna
Bereits zu prähistorischen Zeiten sollen die südafrikanischen Hottentotten die oberirdischen Teile von Kanna konsumiert haben. Nach der bis heute üblichen Fermentierung und Trocknung sollen sie das Pflanzenmaterial gekaut und sich dadurch seine Wirkungen zunutze gemacht haben. Dazu gehörten nicht nur die angenehmen Auswirkungen von Kanna auf die Psyche, sondern auch seine Linderung unangenehmer körperlicher Empfindungen wie Schmerzen und Hunger. Kanna stellt also nicht nur seit jeher ein Genussmittel dar, sondern auch ein Schmerzmittel und einen Appetitzügler.
Die niederländische Bezeichnung „Kougoed“, zu deutsch „Kaugut“, erhielt die Pflanze erst im Jahre 1652 infolge der Besetzung Südafrikas durch die Holländer. Ihre Bezeichnung als Rauschmittel ist erstmalig im Jahre 1662 nachgewiesen.
Erfahrungen mit Kanna
Wie wirksam Kanna letztendlich ist, hängt nicht nur von seiner Dosierung und Darreichungsform ab, sondern auch von dem individuellen Konsumenten und der Umgebungssituation. Die Körpergrösse und das Gewicht, der Stoffwechsel und die allgemeinen Gewohnheiten mit Rauschmitteln sind Beispiele für Faktoren, die die Wirksamkeit des Kannas auf die entsprechende Person beeinflussen.
Generell variieren die Erfahrungen mit Kanna sehr stark: Während einige Personen insbesondere die stimmungsaufhellenden und wachmachenden Effekte als äusserst effektiv und angenehm beschreiben, berichten andere, nur eine sehr milde oder gar keine Wirkung verspürt zu haben.
Auch die Meinungen darüber, ob Kanna eine geeignete „“Party-Droge““ darstellt, gehen dementsprechend weit auseinander.
Diese unterschiedlichen Erfahrungen sind vermutlich auch darauf zurückzuführen, dass Kanna am besten wirkt, wenn der Konsument sich bereits in einer positiven Grundstimmung befindet. In diesem Fall weist sein Nervensystem bereits relativ hohe Spiegel an ausgeschüttetem Serotonin auf, dessen Wiederaufnahme das Kanna hemmen kann. Dadurch sind eine weitere Erhöhung des Serotoninspiegels und eine damit verbundene Stimmungsaufhellung verbunden.
Weitestgehende Einigkeit herrscht darüber, dass es nur sehr selten zu unerwünschten Nebenwirkungen kommt.
Wie Kanna bei dir wirkt, musst du letztendlich also selber herausfinden. Beginne in jedem Fall mit einer geringen Dosis. Damit Kanna seine Wirkung voll entfalten kann, solltest du es einnehmen, wenn du dich in einer guten Stimmungslage befindest.
Einige Personen bemerken erst nach mehrmaligem Konsum einen Effekt. Dieses Phänomen wird auch als Priming bezeichnet. Solltest du nach deinem ersten Versuch mit Kanna also keinen (deutlichen) Effekt feststellen, empfiehlt sich ein Konsum über mehrere Tage hinweg.
Manche Konsumenten schildern, dass sie unmittelbar nach dem Konsum von Kanna ein Gefühl von Angst und Nervosität verspürt hätten. Dieses wandelt sich jedoch relativ schnell in eine positive Stimmungslage um. Mit diesem Wissen fällt es leichter, gegebenenfalls die Ruhe zu bewahren: Solltest du dich im ersten Moment unbehaglich fühlen, denke daran, dass dieses anfängliche Gefühl nur kurz anhält und sich dann ins Gegenteil umkehrt.
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Frage | Antwort |
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Wie lange wirkt Kanna? | Je nach Darreichung hält die volle Wirkung von Kanna für maximal 20 Minuten bis 5 Stunden an; anschliessend flaut sie allmählich ab. Die längste Wirkdauer ist nach dem Trinken zu erwarten, die zweitlängste nach dem Kauen; nach dem Schnupfen oder Rauchen hingegen lässt die Wirkung früher nach. |
Wie wirkt Kanna am besten? | Kanna sollte in einer positiven Stimmungslage eingenommen werden, damit ausreichend Serotonin im Gewebe vorhanden ist, mit dem die Wirkstoffe „“““arbeiten““““ können. Die orale Einnahme ist auf nüchternen Magen am wirksamsten. Eine besonders starke Wirkung wird durch den gleichzeitigen Konsum von Alkohol, Kratom oder Blauem Lotus erzielt. Beim Rauchen und Schniefen setzt die Wirkung besonders schnell ein, lässt aber (verglichen mit einer oralen Einnahme) auch schneller wieder nach. Das Schniefen soll besonders euphorisierend wirken, das Trinken vor allem schmerzlindernd, das Rauchen entspannend und sedierend. |
Wie schmeckt Kanna? | Der Geschmack von Kanna hängt von seiner Konzentration und der Konsummethode ab. Insbesondere die Extrakte mit ihrer 10- bis 40-fach erhöhten Konzentration besitzen einen bitteren und erdigen Geschmack, den einige Personen mit dem von Salmiak vergleichen. Kanna-Tee ist relativ herb, weshalb er in der Regel gesüsst wird. Beim Rauchen hingegen beschreiben Konsumenten einen milden und süssen Geschmack. |
Wie nimmt man Kanna? | Kanna kann auf verschiedene Arten konsumiert werden: Es wird als getrocknetes Kraut gekaut, als Tee-Aufguss getrunken, als Pulver geschnupft, als Tablette unter der Zunge behalten, als Kapsel geschluckt oder langsam gekaut und mit dem Speichel abgeschluckt. |
Wann wirkt Kanna? | Etwa 30 bis 90 Minuten nach dem Kauen oder Trinken (orale Einnahme) von Kanna sind erste Veränderungen spürbar. Je nach Konsumform können sich diese in Form einer entspannenden Dämpfung, einer belebenden Euphorie oder auch einer nervösen Unruhe zeigen. Nach dem Schnupfen (nasale Einnahme) oder Rauchen tritt die Wirkung bereits nach wenigen Minuten ein. |
Kann ich mit Kanna Auto fahren? | Obgleich Kanna nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fällt, stellt es ein Rauschmittel dar und verbietet das anschliessende Führen eines Fahrzeuges. Aufgrund des hohen Gefahrenpotenzials können Zuwiderhandlungen mit einem Entzug des Führerscheins geahndet werden. Dies gilt ganz besonders, wenn sich Auffälligkeiten im Fahrverhalten des Konsumenten zeigen. Der dafür relevante Paragraph ist § 316 StGB („“““Trunkenheit im Strassenverkehr““““). |
Ist Kanna nachweisbar? | Kanna ist mit den herkömmlichen Drogentests nicht nachweisbar. |
Macht Kanna Durchfall? | Insbesondere in hohen Dosen kann Kanna abführend wirken. Dies liegt daran, dass auch das sogenannte Darmnervensystem durch Kanna beeinflusst wird. Die angekurbelte Darmmotorik beschleunigt die Passage des Nahrungsbreis, sodass dem Dickdarm weniger Zeit bleibt, Flüssigkeit zu resorbieren. Die Folge ist ein weicher Stuhl. |
Wie lasse ich Kanna keimen? | Kanna-Samen werden auf Kaktus- oder Fettpflanzenerde verteilt und leicht hineingedrückt. Die Erde sollte jederzeit feucht, aber keinesfalls nass sein. Nach zwei bis acht Wochen beginnen die Samen, zu keimen. |
Quellennachweise
- https://drugscouts.de/de/lexikon/kannachannakaugoed
- https://www.eve-rave.org/drogen-abc/naturdrogen/kanna/
- https://drogen.wikia.org/de/wiki/Kanna
- https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-7091-6889-9_27
- https://www.lecturio.de/magazin/neurotransmitter-wirkmechanismen/
- https://de.drugfreeworld.org/drugfacts/synthetic.html
- https://www.drugcom.de/drogenlexikon/buchstabe-l/legal-highs/
- https://www.kanna-sceletium-tortuosum.com/de/
- https://kanna-info.com/
- https://www.zamnesia.com/de/blog-kanna-schnupfen-rauchen-kauen-n1640
- https://herbalrush.net/kanna-sceletium-tortuosum/
- https://www.liebertpub.com/doi/abs/10.1089/acm.2012.0185
- https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0378874111005113
- https://www.hindawi.com/journals/ecam/2014/682014/#conclusion
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3828542/